Mobbing III


Vorbeugen ist besser als heilen

 

Eine 100%ige Prävention vor Mobbing gibt es nicht. Die einzelnen Ausprägungen sind so vielfältig, wie die Zusammensetzungsmöglichkeiten einzelner Charaktere in einer Gruppe. Nichtsdestotrotz gibt es Mobbing begünstigende Faktoren und Verhaltensweisen, die es zu vermeiden gilt.

 

Alle Unternehmen befinden sich im ständigen Wettbewerb mit ihren Mitbewerbern. Diesen Wettbewerbsgedanken jedoch im Unternehmen fortzusetzen, bedarf Vor- und Umsicht. Je kompetitiver das Arbeitsumfeld des einzelnen Mitarbeiters ist, umso größer ist das Bedürfnis, einen Vorsprung vor Anderen (Mitarbeitern) zu gewinnen und umso leichter ist es, ein entsprechendes (auch Andere schädigendes) Verhalten zu rechtfertigen. Während im Markt das Ausscheiden eines Konkurrenten eher begrüßt wird, sollte aber das unfreiwillige Ausgrenzen und am Ende das Ausscheiden eines Mitarbeiters vermieden werden.

Interner Wettbewerb nur soviel wie nötig. Unternehmens-, Abteilungs-, Teaminteressen gehen vor dem Interesse Einzelner.

Im Markt führen eine unüberschaubare Vielzahl von Regelungen und Gesetzten (von der DGSVO bis zum UWG) zur Unsicherheit, was erlaubt oder verboten ist. Im Unternehmen sollten klare, d.h. einfache Regeln für das Zusammenleben, die die Unterscheidung von richtigem und falschen Handeln für den Mitarbeiter, so einfach wie möglich machen, herrschen. Dadurch können Grauzonen, in denen sich ein Mobbingtäter bewegen kann, vermieden werden.

Nur klare und gut kommunizierte Regeln können auch gelebt werden.

Mobbing geschieht meist unterhalb der Wahrnehmungsgrenze der darüberliegenden Hierarchiestufe. Sei es durch die vermeintliche Geringfügigkeit der einzelnen Tathandlungen oder Verwechslung mit einem tolerierbaren Konflikt, kann der Täter sein Machtstreben, das zu einer unerwünschten Schattenhierarchie führt, verwirklichen. Je weiter das Blickfeld der Führungskräfte auf ihr Team und ihre Mitarbeiter ist, umso weniger entgeht ihrer Aufmerksamkeit. Der Mitarbeiter sollte nicht nur im Bezug auf die Erfüllung seiner Arbeitsplatzbeschreibung betrachtet werden, sondern z.B. auch wie er mit Anderen, einem Team oder einer Abteilung interagiert.

 

Aufmerksamkeit auf die Interaktionen zwischen den Mitarbeitern, auch aus Perspektiven jenseits der Produktivität, vermeidet Blind-Spots.


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